Gründungsmitglieder, Ehrengäste und Veranstalter, Foto: Nina Eichenmüller
Stolz und Zusammenhalt am Jubiläumsabend
Die Walbesitzervereinigung Fränkische Schweiz feierte am 1. Juni auf der Biogasanlage der Familie Neuner in Türkelstein ihr 50-jähriges Bestehen. Ehrengäste, wie Umweltminister Thorsten Glauber, gratulieren zum erfolgreichen Schaffen der WBV.
Vor 50 Jahren, am 12. Oktober 1969, beschlossen 88 Waldbesitzer unter der Führung von Hans Wunder, Paul Ganß, Adolf Strigl und Ferdinand Kraft sich zusammenzutun und gemeinsam die Waldbewirtschaftung der Fränkischen Schweiz in Angriff zu nehmen. Es war die Geburtsstunde der damaligen „WBV Streitberg“. Mittlerweile steht sie unter dem Namen „Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz“ und zählt knapp 2000 Mitglieder. Ein Teil der Waldbauern hatte sich für das Jubiläum in Türkelstein in der festlich geschmückten Halle der Familie Neuner zusammengefunden. Stolz blickten sie zurück auf ertragreiche, aber auch mühevolle Jahre, die sie gemeinsam durchlebten.
Zu Beginn des 50-jährigen Jubiläums marschierten die Ehrengäste, darunter Umweltminister Thorsten Glauber und Waldkönigin Johanna Gierl, gemeinsam mit der Blaskapelle Obertrubach zum Eingang der Biogasanlage Neuner und pflanzten gemeinsam eine Elsbeere. „Auf, dass er wachse und gedeihe, zum Andenken an das 50-jährige Jubiläum der WBV Fränkische Schweiz“, so Ludwig Thiem zur Pflanzung des Baumes.
Zurück in der Festhalle begrüßten einige der Ehrengäste das Publikum. „Die WBV war noch nie so wichtig wie heute und ich bin sehr froh, dass Sie den Waldbesitzern immer mit Rat und Tat zur Seite stehen“, so der Abgeordnete des bayerischen Landtags Michael Hofmann. Die große Bedeutung der WBV machte der Leitende Forstdirektor Hans-Rüdiger Schmittnägel deutlich: „So kleine Strukturen, wie wir sie hier haben, die Pflanzenbestellung oder die Holzvermarktung sind ohne die WBV nicht möglich. Deshalb finde ich ist die Wertschätzung für die Forstwirtschaft generell sehr wichtig.“
Anerkennung erhielten an dem Jubiläumsabend auch die Gründungsmitglieder der WBV Fränkische Schweiz. Die Herren traten sichtlich stolz nach vorne und nahmen ihre Ehrenurkunden entgegen. Wie sich die WBV in den Jahren entwickelt hatte, erzählte Forstamtsrat Erwin Bittermann. Die gemeinsame Bewirtschaftung der oberfränkischen Wälder sollte reibungslos ablaufen, weshalb die Mitglieder der WBV damals Ortsverbände und ein Obmannsystem schufen, das auch heute noch besteht. Die Obmänner und Verbände standen den Waldbesitzern unter anderem mit Beratung und Hilfe bei der Vermarktung zur Seite. Ende des 20. Jahrhunderts bedrohten den Wald zunehmend klimatische Veränderungen und Extremereignisse wie Stürme und Orkane. „Die größte Herausforderung für den Wald der Zukunft und damit für den Waldbesitzer wird der Klimawandel werden“, so Erwin Bittermann. Diese Herausforderung wird die Waldbesitzer noch lange beschäftigen. Josef Ziegler, Präsident des bayerischen Waldbesitzerverbandes appellierte deshalb an die Gäste: „In ihren Privatwäldern steht das Holz der Zukunft, aber dafür muss der Wald nachhaltig bewirtschaftet werden. Sie müssen sich dem Klimawandel stellen.“
Bevor das Schlusswort des Abends gesprochen wurde, bedankte sich die WBV bei den Frauen, die ihren Männern das ganze Jahr über den Rücken stärken. Besonderen Dank sprach der zweite Vorsitzende, Heinz Pöhlmann seinem Kollegen Ludwig Thiem aus, der bereits seit 2002 die WBV nach außen vertritt. Stolz und Zusammenhalt beschreiben den Jubiläumsabend der WBV Fränkische Schweiz, die seid 50 Jahren gemeinsam mit den Waldbesitzern für Erholungsorte, Artenvielfalt und saubere Luft sorgen.
Bildergalerie